Der Bearded Collie

Wie schon zuvor beschrieben, hatte der Bearded Collie in seiner Heimat die Aufgabe, Schafe zu treiben. Er war der Arbeitshund der Farmer und Schäfer. Seine Aufgabe bestand im Treiben des Viehs. Weidetiere, die sich zu weit von der Herde entfernt hatten oder zurückgeblieben waren, musste er der Herde zu treiben. Typisch für den Bearded Collie war, seine lautstarke Arbeitsweise mit viel Gebell. Darin unterschied er sich von anderen Hütehunden, wie z.B. dem Border Collie. Da der Bearded Collie auch dazu verwendet wurde, Tiere zum Markt zu treiben, sah man ihn oft auf dem Londoner Smithfield Markt, weshalb er auch "Smithfield Collie" genannt wurde. Von den zottigen Schäferhunden existierten in England drei Schläge: der Bearded Collie, der Bobtail und der Welsh Grey, wobei der Welsh Grey inzwischen ausgestorben ist. Dass der Bearded Collie vom Polnischen Niederungshütehund abstammt, ist eine Vermutung, die sich darauf stützt, dass schottische Schäfer im Jahre 1514 drei solcher Hunde in einem Tauschhandel gegen ein Schaf und einen Bock erworben hatten. Wahrscheinlich waren diese drei Hunde aber nicht der Grundstein für eine neue Rasse, jedenfalls gibt es dafür keine Beweise. Die Hirten brauchten damals einen zuverlässigen, wendigen Hund, der aber vom Körperbau nicht so massiv sein durfte, dass seine Ernährung problematisch werden konnte. Die Ähnlichkeit des Bearded Collie mit dem Collie ist nicht allzu groß. Mit seinem Bart und den Hängeohren, zeigt er schon gewisse Unterschiede. Besonders bezüglich der breiten, flachen Kopfform ergeben sich deutliche Abweichungen gegenüber dem Collie. Es ist anzunehmen, dass der Name Bearded Collie mit dem Hochlandschaften ("Colley") zu tun hat, wo dieser Hund früher seinen Job erledigte. Später wurden Rinder und Schafe nicht mehr über weite Strecken zum Markt getrieben, sondern per Eisenbahn und LKW transportiert. Die Schäferhunde waren diesbezüglich nun arbeitslos. Sie wurden einfach nicht mehr gebraucht und daher gab es im Laufe der Jahre immer weniger Bearded Collies. Die Hunderasse war in den 40er Jahren nahezu verschwunden und wurde nur durch das Engagement einer Dame vor dem Aussterben gerettet. Mrs. G. Wilson erwarb 1944 einen Welpen namens "Jeannie of Bothkennar". Die Hündin Jeannie hatte schokoladenbraunes Fell mit weißen Abzeichen. Nach einigem Suchen konnte Mrs. Wilson 1949 in Sussex noch den passenden Rüden "Bailie" finden. Bailie war von grauer Haarfarbe. Er wurde als "Bailie of Bothkennar" beim Kennel Club eingetragen. Jeannie und Bailie wurden somit zu den Stammeltern der "Bothkennar Kennels". Dieser Zwinger erlangte Berühmtheit; die Bothkennar Beardies waren die Basis für die erfolgreiche Weiterzucht dieser Hunderasse. Bei uns ist der Beardie inzwischen zum gutmütigen, fröhlichen Familienhund geworden. Das beeindruckende Fell dieser Hunde findet immer wieder die Aufmerksamkeit der Betrachter. Der Bearded Collie wird in mehreren Farben gezüchtet: Schwarz, Blau, Falb, Rötlichblond, alle Töne von Grau, Braun oder Sandfarben. All diese Farben sind auch möglich mit weißer Abzeichen an den Läufen, an der Brust und an der Rutenspitze. Ein weißer Stirnfleck tritt ebenfalls oft auf. Auch der Bearded Collie hat ein doppeltes Fell mit dichter Unterwolle und kräftigem Deckhaar. Das Deckhaar darf gewellt sein, aber ein lockigers Fell ist laut Rassestandard absolut unerwünscht. Das Fell bedarf einer umfassenden Pflege, die recht zeitaufwändig ist. Besonders wichtig ist das regelmäßige Bürsten, damit das Fell nicht verfilzt (2mal in der Woche). Auch sollte der Hund nach einem Spaziergang in Feld und Wald von Disteln oder Grassamen befreit werden, die eventuell in seinen Fell hängen geblieben sind. Getrimmt werden muss dieser hund nicht. Wie beim Bobtail, werden auch beim Bearded Collie die Welpen dunkler geboren, als sie später im Erwachsenenalter sind. Beim Bearded Collie ist ein Scherengebiß erwünscht. Die Widerristhöhe liegt bei 53-56 cm für Rüden und bei 51-53 cm für Hündinnen. Das Gewicht beträgt 18-27 kg. Ein guter, gesunder Bearded ist mit guter Muskulatur ausgestattet. Er ist dabei aber immer schlank und sollte auf keinen Fall zu schwer gebaut sein. Der Bearded Collie wurde als Arbeitshund gezüchtet. Er braucht Gesellschaft und Beschäftigung, um nicht vor Langeweile "vor die Hunde zu gehen". Er ist temperamentvoll, hat auch Spaß am Spiel und mag es nicht, wenn er ohne Betätigungsmöglichkeit zu lang alleingelassen wird. Da könnte ein Ballspiel schon Abwechslung bringen. Der Bearded Collie ist absolut begeiserungsfähig für Agility. Voraussetzung ist dafür lediglich, dass der Hund nicht zu früh durch zuviel Springen überlastet wird. Aber spätestens mit einem Alter von zwei Jahren ist er für Agility fit genug. Als ehemalige Hirtenhunde-Rasse, braucht der Bearded Collie auch heutzutage viel Bewegung und gehörig Auslauf. Er hat einen recht guten Gehorsam und Aggression ist ihm fremd. Auch Kinder mag er sehr. Bei hundgerechter Haltung hat er eine durchschnittlichen Lebenserwartung von 10-12 Jahren, es gibt auch Veteranen im Alter bis zu 17 Jahren.
PS: Wer sich für einen Bearded Collie interessiert, sollte wissen, dass dieser Hund nicht nur regelmäßigen Auslauf benötigt. Es braucht ebenso Zeit für die Fellpflege. Heißt  bürsten und kämmen. Mehr dazu unter Pflege. 

Man sollte also nicht die Lust verlieren, auch wenn der Hund mal freudig in die tiefste Pfütze gesprungen ist.

Derartige Aktivitäten sollte den Besitzer eines langhaarigen Hütehundes nicht gleich aus der Fassung bringen.

 

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